Philipp Moennig
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Wirklich fast JEDES Gewerk war mangelhaft (Kraftstoffpumpe und Relais scheinen zu funktionieren) – Kotflügel vorne rechts hatte Rost unter dem Radlaufchrom, musste ausgetauscht und lackiert werden. Der neue Kotflügel war verbeult an den Anschlusskanten und die Lackierung war unterirdisch (Partikeleinschlüsse, matt und sah aus, als wäre es mit der Spraydose gemacht worden). Erst wurde heftig diskutiert, dass das normal sei, das ginge nicht besser bei den neuen Mercedes-Teilen. Er habe schon heftig „gedengelt“ (ich sagte ihm, dass man das auch sehe, nicht im positiven Sinne allerdings), um das überhaupt so hinzukriegen. Dann nachgebessert auf Aufforderung, etwas besser, aber immer noch so, dass man es deutlich sieht und der W126 deutlich durch die Arbeit im Wert gemindert wurde.
Habe die original Stoßstangenhalter mitgebracht, damit die neue Stoßstange damit befestigt werden kann, es wurden jedoch die alten (für AHK Stoßstange) drinnen gelassen und nicht getauscht. Den Kleber für die Zebrano Blende am Aschenbecher konnte ich dann auch vor allem außen auf dem Aschenbecher auf dem Lack wiederfinden. Beim Ausbau des Schaltbretts wurde dieses fast völlig zerstört, die beiden Halterungen wurden abgerissen und eine habe ich im Wagen gefunden. Es wurde versucht, das Schaltbrett mittels eines Schraubenziehers abzuhebeln, dabei ist am Holz auch ein Schaden entstanden. Der rechte hintere Fensterheber war nach Wiedereinbau versenkt und das Münzfach war verkehrt angebracht (auf dem Schaltbrett aufliegend, anstatt darunter), so dass auch die Musik-Kassetten nicht mehr richtig ins Radio gepasst haben. Der Stecker für den Lautsprecher-Regler war auch abgezogen. Einen schönen Kratzer in den Lack bei der Zebrano Verkleidung der Mittelkonsole gab es dann gratis dazu. Darüber hinaus waren die Lautsprecher abgeklemmt. Also wieder hin. Immerhin Boxen wieder angeklemmt, Rest immer noch fehlerhaft. Die Kabel für die Retrohupe wurden einfach so ohne jedwede Befestigung in den Motorraum gelegt, der Schalter für die Hupe im Innenraum war sehr groß und billig. Habe gefragt, ob man die Kabel nicht mit Kabelbinder festmachen kann und ggfs. einen kleineren dezenten Metallschalter einbauen kann. Beim Abholen war einfach der Plastikgriff des Schalters abgezogen (und lag im Münzfach im Auto) und es wurde behauptet, einen schönen kleinen Metallschalter eingebaut zu haben. Die Kabel wurden nicht befestigt. Die Operation an der Heizung verlief ergebnislos, ich durfte aber mindestens 3 Stunden dafür bezahlen. Laut Benutzerhandbuch hätte schnell klar sein können, dass aus den Mittelgebläsen immer kalte Luft strömt, nie warme. Die Teppichmatten, die für die Heizungs-OP abgenommen werden mussten, wurden mit silber-schimmernden großen Schrauben einfach wieder angeschraubt – auf Nachfrage, ob man das auf Original zurückrüsten könne, kam die Antwort, das habe der Vorbesitzer so gemacht (hatte leider keine Bilder, um das Gegenteil zu beweisen. Die Schrauben waren aber definitiv vorher noch nicht da, das wäre mir aufgefallen). Bekam dann noch den Tipp, ich könne sie ja schwarz anmalen. Tankgeber angeblich gereinigt, geht immer noch nicht.
Ärgerlich auch, dass ich bei jedem Besuch darum gebeten habe, dass der Wagen über Nacht in einer Garage steht, was mir auch zugesichert wurde. Er stand aber draußen. Beim letzten Abholen war dann auch eine zwar kleine, aber tiefe Beule im Chrom Frontkühlergrill. Natürlich konnte ich nicht nachweisen, wie sie dahin gekommen ist. Vorher war sie auf jeden Fall noch nicht da. Und bei jedem Abholen immer eine totale Hektik und gespielter Zeitdruck, dass man sich gar nicht traut, sich die Gewerke näher anzuschauen bzw. richtig abzunehmen.
Mein Fazit: Ich gehe da nicht mehr hin – sehr hemdsärmelige und grobschlächtige Arbeit, nicht geeignet für einen Old- bzw. Youngtimer, der durch gelegentliche gezielte Investitionen wertstabil bleiben sollte. Und dafür einfach viel zu teuer.